Sportschützen und Jäger sind zwei Gruppen, welche von außen betrachtet oft in einen Topf geworfen werden. Jäger, als auch Sportschützen haben in Deutschland das Recht Waffen zu besitzen. Die einen Zur Jagd, die anderen zur Wettkampfausübung. Die Unterschiede beider Gruppen könnten gefühlt, abgesehen von der Waffenbesitzkarte kaum größer sein. Doch sollte der Fokus nicht darauf liegen, wie sie sich unterscheiden, sondern vielmehr auf dem Potenzial ihrer Zusammenarbeit und der Förderung eines besseren Verständnisses untereinander. Der Hanseatische Schützenbund e.V. ist bestrebt über das Gewohnte hinauszublicken. Wir setzen auf die Stärke der Gemeinschaft und des Miteinanders. Das ist ein Grund, warum wir nicht nur den IPSC – Sport fördern, sondern auch die Jagd unterstützen, zu. Beispiel durch die Zusammenarbeit mit der Green Activity und ihren Jagdevents. In diesem Artikel betrachten wir, wie Sportschützen und Jäger gemeinsam arbeiten können, um ihre Leidenschaft für das Schießen zu nutzen und gleichzeitig die Natur und ihre Ziele zu respektieren.

Obwohl ihre Ziele unterschiedlich erscheinen mögen, teilen Sportschützen und Jäger tatsächlich einige gemeinsame Interessen. Beide Gruppen streben nach Präzision und Technik in ihren Schießfertigkeiten. Beide sind bestrebt, verantwortungsbewusste und sichere Schützen zu sein. Und beide haben ein tiefes Interesse an der Bewahrung der Natur und des Ökosystems, in dem sie ihre Aktivitäten ausüben.

Der offene Dialog ist das, was an viele Stellen fehlt. Es geht darum Erfahrungen und Kenntnisse zu teilen. Zum Beispiel könnten Sportschützen von Jägern unendlich vieles über die Natur lernen. Das über Generationen weitergegebene Wissen ist ein kultureller Schatz und sollte viel mehr in die breite Öffentlichkeit getragen werden. Das Wissen des Waldes, der Tiere, der Zusammenhänge im Ökosystem ist ein wertvoller Bestandteil unserer Identität. Das schnelle Leben heute sollte zuweilen innehalten können, um sich gezielt rückzubesinnen an die Gesetze und Verfahren der Natur.
Jäger wiederum könnten von Sportschützen Techniken zur Verbesserung ihrer Schießfähigkeiten erlernen. Die Präzision und Konzentration, die im Sportschießen entwickelt werden, können auch in der Jagd von großem Nutzen sein, um sicherzustellen, dass ein Tier schnell und schmerzlos erlegt wird.
Gemeinsam sollten wir als Sportschützen und Jäger an der Aufklärung der Öffentlichkeit über unsere Aktivitäten arbeiten. Dies könnte dazu beitragen, Vorurteile und Missverständnisse abzubauen und die Anerkennung der Rolle im Naturschutz und in der Nahrungsmittelbeschaffung zu fördern. Durch die gemeinsame Kommunikation könnten wir eine breitere Akzeptanz unserer Aktivitäten in der Gesellschaft erreichen.
Die Entwicklung von Verhaltenskodizes und Best Practices, die sicherstellen, dass Schießsport und Jagd auf verantwortungsvolle Weise ausgeübt werden, kann zu Verbesserung des Ansehens beider Gruppen in der Öffentlichkeit beitragen und uns verbinden.

Die Beziehung zwischen Sportschützen und Jägern sind zuweilen von Konflikten und Missverständnissen geprägt. Wir wünschen uns mehr Zusammenarbeit mit einem gemeinsamen Ziel - dem Respekt vor der Natur und der Förderung des verantwortungsvollen Schießens.
Zu diesem Zweck wurde in diesem Jahr auf dem „CAMP Hohenhorn“ durch den Jagdveranstalter Green Activity der Hanseatische Schützen Bund e.V. eingeladen, um Jägern bei einem Seminar das Schießen mit der Pistole näherzubringen. Durch den Austausch von Wissen und Erfahrungen sowie die gemeinsame Unterstützung von Naturschutzmaßnahmen konnten wir als Sportschützen und Jäger eine stärkere und harmonischere Beziehung aufbauen, die unsere Leidenschaft für das Schießen in Einklang mit den Zielen des Naturschutzes zu bringen. Ein großer erster Schritt.
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